Wittgen=steine: Pavel Arazim

April 12th, 2024

The "Wittgen=steine" series (organized by the Wittgenstein Research Group) features two talks this term:

April 12th, 2024; 3:00pm to 4:30pm, HS 3A:

Pavel Arazim: "Therapie(n) als Methode(n) -- warum und wie? Vergleich der Antiphilosophie Wittgensteins und Bergsons"

May 14th, 2024: 3:00pm to 4:30pm, HS 3A:
Anna Boncompagni: "Once more with feeling" A feminist-Wittgensteinian take on language and liberation"

 

Abstracts: 

Pavel Arazim: "Therapie(n) als Methode(n) - warum und wie?"

Wittgenstein wurde bereits mit vielen Autor:innen verglichen, kaum aber mit Bergson. Dabei war er wohl der populärste Philosoph unmittelbar bevor Wittgenstein bekannt wurde. Schon deshalb liegt es nahe, die Möglichkeit eines Einflusses zu untersuchen. Darüber hinaus wurden beide Autoren von William James inspiriert und entwickeln seinen Ansatz weiter, philosophische Probleme eher aufzulösen, statt sie zu lösen. Folgende Fragen sollen im Vortrag behandelt werden: Was bedeutet es für Bergson und Wittgenstein, dass eine philosophische Frage verschwinden soll? Inwiefern lässt sich dieser Zugang als allgemeine Auffassung der Philosophie verteidigen? Soll also Philosophie keine Thesen aufstellen und mit welcher Begründung? Womöglich hilft Bergsons Zugang zu Bewegung und Veränderung zum besseren Verständnis dessen, was Wittgenstein zu dieser Methodologie führen konnte. Die Wirklichkeit ist lebendig und dynamisch, und deswegen kann sie nicht mittels verallgemeinernder Begriffe ausgedrückt werden. Mein Anliegen besteht darin aufzuzeigen, wie sich dieser therapeutische und anti-theoretische Zugang im Verständnis der Normativität bei beiden Autoren widerspiegelt.